Ein Hilfsmittel für die Beratung von schwangeren Migrantinnen tamilischer Herkunft mit Schwangerschaftsdiabetes

Unter der Leitung von Prof. Dr. Leila Sadeghi haben Mitarbeitende aus der angewandten Forschung und Entwicklung in Ernährung und Diätetik des Fachbereichs Gesundheit der Berner Fachhochschule ein transkulturelles Handbuch sowie diverse Hilfsmittel zur Ernährungs- und Diabetesfachberatung von schwangeren Migrantinnen tamilischer Herkunft mit Schwangerschaftsdiabetes, sog. Gestationsdiabetes realisiert.

© BFH

Berner Fachhochschule
Murtenstrasse 10
CH-3008 Bern
Tel. 031 848 37 89

Bisher gibt es in der Schweiz keine offiziellen Hilfsmittel, welche die tamilischen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten berücksichtigen. Das Projekt "NutriGeD" (Nutrition Gestational Diabetes) hat diese Lücke geschlossen.

Fokus auf schwangere Migrantinnen tamilischer Herkunft

Es wurde folglich eine „MigMapp©“ entwickelt. Das ist ein Handbuch, welches umfangreiche, ansprechend gestaltete Informationen bietet, mit denen Fachpersonen besser auf Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten der tamilischen Bevölkerung eingehen können. Zudem wurde ein Aufsteller entwickelt, mit dem das Fachpersonal in der Beratung arbeiten kann. Hier finden sich zum Beispiel: Anzahl Zuckerwürfel in diversen Lebensmitteln und Getränken, Tamilische Menüs für Diabetesbetroffene, Erklärung des Gestationsdiabetes. Diese Unterlagen werden auf Deutsch und Tamilisch gegenübergestellt um die Kommunikation zu vereinfachen. Grosser Wert wurde hierbei auf eine farbenfrohe, gut verständliche Darstellung der Fakten gelegt.

Interdisziplinäre Entwicklung und Anwendung in der Praxis

Das Ziel der MigMapp© besteht darin, die Zusammenarbeit von Fachpersonen im Gesundheitswesen und Patientinnen in der Beratung effizienter zu gestalten. Dieses Projekt wurde gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus Lehre und Praxis, sowie Interessengruppen und der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft realisiert. Besonders wichtig war dem Projektteam der Einbezug der Tamilischen Bevölkerung in der Schweiz, um Einblicke in Kultur und Lebensart dieser Bevölkerungsgruppe zu erhalten. Vor der Veröffentlichung werden in einem nächsten Schritt die Unterlagen in der Praxis evaluiert.