fairness at work – Faire Arbeitsbedingungen gegen Schwarzarbeit
Das Unternehmen fairness at work holt mit seinem Angebot „proper job“ Putzfrauen und -männer aus der Schwarzarbeit, indem es ihnen gerechte Arbeitsbedingungen anbietet und ihre Sprachkenntnisse fördert.
Seit 2006 setzt sich die Beratungsfirma fairness at work, der Name verrät es, für Gerechtigkeit am Arbeitsplatz ein. Mit dem Angebot „proper job“ leistete das Unternehmen Pionierarbeit in der Reinigungsbranche. Das Konzept: Schwarzarbeitende Frauen und Männer bekommen eine legale Anstellung mit geregeltem Einkommen, fairen Löhnen und kostenlosen Sprachkursen.
Viele Wege führen zur Integration
Die Co-Geschäftsführerin Pia Tschannen ist überzeugt, dass gerechte Arbeitsbedingungen wesentlich zur Motivation und Leistungsbereitschaft beitragen. Unter gerechten Arbeitsbedingungen versteht sie auch die gezielte Integrationsförderung ihrer Angestellten mit Migrationshintergrund, die drei Viertel der Belegschaft ausmachen. So bemüht sie sich um die Anerkennung der ausländischen Diplome oder schickt die Mitarbeitenden zur Berufsberatung. Weil fairness at work nur wirklich notwendige Qualifikationen berücksichtigt, kann die Firma auch Personen mit geringen Deutschkenntnissen anstellen und ihnen so die Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen. Wer einen Deutschkurs braucht, kann ihn kostenlos besuchen. Die Paritätische Kommission der Branche bietet 65 Lektionen für hundert Franken an; diesen Betrag übernimmt die Firma, um die Angestellten für den Kursbesuch zu motivieren.
Hohe Arbeitsmoral
Die Ausbildung der Arbeitskräfte bringe auch dem Unternehmen etwas, betont Pia Tschannen. Der Kundenkontakt werde verbessert, was sich positiv auf das Image der Firma auswirke. Die Arbeitsmoral sei hoch, die Fluktuation für die Branche "sensationell tief": Zwei Drittel der 30 Beschäftigten, die 2006 anheuerten, sind immer noch dabei.
Quelle:
Migrations-Alliance Kanton Bern (Hg.) (2012): Integration der ausländischen Arbeitskräfte. Chance und Verantwortung von Unternehmen. Seiten 23-25.