Dialogue en Route: Jugendliche vermitteln religiös-kulturelle Vielfalt
Junge Menschen bringen Jugendlichen die Vielfalt der religiösen Kulturen in der Schweiz näher. Das Projekt Dialogue en Route der interreligiösen Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz IRAS COTIS startet 2017.
Die zunehmende religiöse Vielfalt mit ihren kulturellen Facetten gehört zur gesellschaftlichen Realität der Schweiz. Zu dieser Realität gehört auch, dass die verschiedenen Glaubenshaltungen nebeneinander bestehen und dass wenig bis gar kein Austausch unter ihnen stattfindet. Das kann zu Missverständnis und Vorurteilen führen, manchmal gar zu Konflikten oder Ausgrenzungen.
Vielfalt kennen lernen
Besonders davon betroffen sind junge Menschen. Für das friedliche Zusammenleben ist es von Bedeutung, dass sie die Vielfalt der Glaubenshaltungen und Weltanschauungen und die mit ihnen verknüpften Traditionen und kulturellen Unterschiede kennen lernen und unter Gleichaltrigen darüber diskutieren können.
Junge reden mit Jungen
Hier setzt Dialogue en Route an: Das Projekt stellt jungen Menschen ins Zentrum des interreligiösen Dialogs. Speziell geschulte junge „Guides“ führen Schulklassen und andere Gruppen von Jugendlichen durch ausgewählte religiöse Stätten, Kultur- und Bildungshäuser, aber auch entlang von Wegrouten, die als Lern- und Begegnungsorte aufgebaut sind.
Unterwegs und vor Ort kann die religiös-kulturelle Vielfalt erkundet werden, besteht Raum für Gespräche, wird Gastfreundschaft gepflegt. Das Projekt will aber mehr als Wissen vermitteln und gegenseitiges Verständnis wecken. Es geht auch darum, die Bereitschaft zu Dialog und Offenheit der Jugendlichen generell zu stärken.
Nationales Projekt
2017 ist das Projekt in den Regionen Ostschweiz und Zürich gestartet, danach folgen weitere Landesteilen. 2019 wird Dialogue en Route landesweit realisiert sein. Wichtiges Element ist eine interaktive Karte mit Hintergrundinformationen und didaktischem Begleitmaterial. Selbstverständlich stehen die Guides auch Erwachsenen zur Verfügung.
Trägerschaft
Die Hauptträgerin des Projekts ist IRAS COTIS, die schweizerische Dachorganisation der Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich im interreligiösen Dialog engagieren. Der Arbeitsgemeinschaft gehören rund 100 institutionelle Mitglieder an. Vertreten sind unter anderem Vereinigungen der Aleviten, Baha’i, Buddhisten, Christen, Hindu, Juden, Muslime und Sikhs sowie Bildungshäuser und Hilfswerke. IRAS COTIS veranstaltet jährlich die "Woche der Religionen" mit rund 150 Veranstaltungen in allen Landesteilen.
Dialogue en Route wird in der gemeinsamen Mitträgerschaft religiöser Verbände und in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Professur für Empirische Religionsforschung und Theorie der Interreligiösen Kommunikation der Universität Bern, dem Religionswissenschaftlichen Seminar der Universität Luzern und dem Institut de sciences sociales des religions contemporaines ISSRC-ORS der Universität Lausanne durchgeführt. Unterstützt wird das Projekt durch kantonale Lotteriefonds, die Fachstelle Rassismusbekämpfung FRB, den Integrationskredit des Bundes (Staatssekretariat für Migration SEM), die Stiftung Mercator Schweiz, die Ernst Göhner Stiftung, die Paul Schiller Stiftung, Zürich und das Migros Kulturprozent. Das Projekt steht unter dem Patronat der schweizerischen UNESCO-Kommission.